Der Komplexität des Phänomens Stadt setzt Andreas Fogarasi in der konzeptuellen Ausstellung „Cities/Städte“ eine absolute Verknappung auf handgezeichnete Wörter oder Wortfolgen entgegen. Seine Wein-, Wasser-, Schiele-, Hoffnungsstädte beschäftigen sich auf hintergündige Weise auch mit Stadtmarketing und Overtourism.
Der Titel könnte missverständlich sein: „Cities / Städte“ heißt die Ausstellung des Wiener Künstlers Andreas Fogarasi in der Galerie Gandy in Bratislava. Zu sehen sind jedoch keine Fotos, Rauminstallationen oder Filme, sondern schlicht: eine Serie von metaphorischen Namen im Medium der Zeichnung.
Reduziert auf einen minimalistischen Schriftzug in Großbuchstaben und eine strenge schwarz-grau-weiß-Ästhetik werden hier Essenz und Versprechen von Städtezuschreibungen in einem einzigen zusammengesetzten Hauptwort aufgerufen. Was macht eine Stadt aus? Ist sie ein Wahrzeichen, ein Produkt, ein Gefühl oder eine topographische Besonderheit?
Städte haben Namen, die an sich bereits Evokationskraft besitzen. Fogarasi zielt in seinem konzeptuellen Ansatz weniger auf die Essenz urbaner Strukturen als solche, denn auf eine kritische Hinterfragung von Mechanismen der Vermarktung und Positionierung. Kommunen stehen in einem immer stärker werdenden Identitäts- und Standortwettbewerb, der besagt, dass Städte wie ein Privatunternehmen positiv zu performen haben.
Die…