Die Ruine Araburg ist die höchst gelegene in Niederösterreich. synn architekten erweiterten ihr populäres Burgstüberl um einen Veranstaltungssaal. Denn die engagiere Laientheatergruppe brauchte eine Bühne für das ganze Jahr.
Um den mächtigen Burgfried der Ruine Araburg kreisen die Adler, von oben hat man einen großartigen Ausblick über das Piestingtal. Weithin sichtbar thront sie in 799 Meter Seehöhe auf dem Araberg. Ihre Grundsteine legte das Geschlecht der Araburger bereits im 12. Jahrhundert, bis ins 17. Jahrhundert wurde sie laufend erweitert. Als wehrhafte Festung bot sie der Bevölkerung während der ersten Türkenbelagerung 1529 Schutz, der zweiten Türkenbelagerung 1683 hielt sie nicht mehr stand. Der zweite Weltkrieg schädigte sie zusätzlich, selbst ihre Überreste sind eindrucksvoll. Bis heute wirkt ihre charakteristische Silhouette als landschaftsprägendes Element. Der mächtige, 29 Meter hohe, von Adlern umkreiste Burgfried auf der Bergspitze ist der älteste Teil der Burg und bietet einen phänomenalen Panoramablick über das ganze Piestingtal.

Die Araburg ist als Ausflugsziel sehr beliebt und liegt am Pilgerweg nach Mariazell. Von Bauphase zu Bauphase nahm die weitläufige Festungsanlage mit ihren mächtigen Mauern den gleichnamigen Berg immer mehr in Besitz. Man betritt sie durch ein Tor am Westhang des schroffen Felsens im ersten Burghof, der etwa aus dem 16. Jhdt. stammt. Gleich zur Rechten befindet sich das populäre Araburgstüberl. Früher waren hier Pferdestallungen, der Torturm am äußersten Eck dieser Vorburg bezeichnet den Übergang in den höher gelegenen zweiten Burghof. Er diente einer engagierten Laientheatertruppe als Sommerbühne. Das Gemäuer, das ihn abschließt stammt aus dem 13. Jdht. und wurde in den 1990ern zur Georgskapelle rekonstruiert. Abenteuerlich steile Stiegen führen von hier über die ältesten Mauerfundamente bis zum Plateau des Palas, wo sich Wohnhäuser aus Holz an die schützenden Außenmauern duckten. Darüber erhebt sich der Bergfried.
Ein Burghof als Freiluftbühne
Sorgsam pflegen die Menschen aus der Umgebung die Araburg als regionales kulturelles Erbe. Handwerker aus der Gegend hielten sie laufend in Stand, die örtlichen Laienschauspieler schätzten sie als Kulisse und Aufführungsstätte. Um ihren physischen und kulturellen Fortbestand zu sichern, schrieb die Gemeinde 2010 einen Wettbewerb aus. Er sollte die Mauern sichern, eine Indoor-Bühne schaffen und auch das bestehende Burgstüberl integrieren. synn architekten passten die neue Spielstätte in der Tradition der burgeigenen Wohnbauten als Holzleichtbau gleichermaßen parasitär in die bestehende Struktur ein.

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