Fast drei Jahre ist es her, dass der Krieg in der Ukraine ausgebrochen ist. Sein Beginn fiel knapp vor den damaligen Aschermittwoch, dem 2. März 2022. Erinnerung an einen Anfang.
Es gibt keine passenden Tage für einen Krieg. Am 20. April marschierten russische Truppen in die Ukraine ein, nur die wenigsten hatten tatsächlich damit gerechnet. Am allerwenigsten die Ukrainer und Ukrainerinnen, schließlich hatten die Russen ohnehin schon im März 2014 die Krim annektiert. Heute ist der zweite März, Aschermittwoch. Zwölf Tage, keine zwei Wochen ist der Einmarsch her und doch ist alles anders. Eine neue Zeit ist angebrochen.

Zumindest für Europa, der Krieg in Ex-Jugoslawien hat man längst vergessen. Viel zu viele Menschen im Rest der Welt wissen ganz genau, was Krieg bedeutet. Zwanzig Jahre in Afghanistan, acht im Irak, fünf im Tschad, der Bürgerkrieg im Jemen ist längst eine der weltweit größten humanitären Katastrophen. In den letzten drei Jahren kamen noch einige dazu. Im Gaza Streifen, im Sudan. Krisen und Kriege häufen sich, vielleicht schärft sich auch nur unser Blick. Zurück in die Ukraine, denn die liegt Europa am nächsten. Damit ist auch die Anteilnahme am größten. Beziehungsweise, sie war es.
Zurück an den Anfang, zum Aschermittwoch. Ich sitze im Café Steinhauser in Dornbirn, meinem Lieblingsort in dieser Stadt. Nicht, weil das Essen so toll wäre, aber weil es Atmosphäre hat und – so weit ich weiß – in Dornbirn am ehesten einem Wiener Kaffeehaus entspricht. Zwischen den klassizistischen Säulen der Marktkirche gegenüber standen einige Kerzen auf den Stufen, die wenigsten brannten noch, der Großteil lag ausgesondert in einem Plastiksackerl daneben.

„Heute Abend um 20 Uhr werden die Kirchenglocken läuten. Schaltet auch die Lichter in Eu…