Der Naschmarkt ist längst kein Markt mehr, der angrenzende Parkplatz eine Hitzeinsel – aber auch für die Anlieferung überlebenswichtig. Stadträtin Ulli Sima und Bezirksvorsteher Markus Rumelhart wünschten sich auf der Kettenbrücke eine Markthalle. Dagegen formierte sich die Bürgerinitiative „Park statt Halle“, ein Wettbewerb wurde ausgeschriebenen. Das Siegerprojekt von mostlikely architects und DnD Landschaftsplanung sieht nun tatsächlich eine Markthalle vor. Für Diskussion ist gesorgt.
Der Ansturm war so groß, dass der ig architektur die Sessel ausgingen, obwohl man schon alle Bürostühle dazu geholt hatte. Am 7. Februar lud dort die Bürger*inneninitiative „Freiraum Naschmarkt“ zu einer Podiumsdiskussion über die Juryentscheidung zu dessen Neugestaltung ein. Architekturschaffende, Anrainer*innen, Marktstander*innen, betroffene Wiener*innen: der Naschmarkt ist allen wichtig, das Interesse war enorm, die Wogen gingen von Anfang an hoch.
Siegreiche Halle Gewonnen hatte ausgerechnet ein Projekt von mostlikely architecture und DnD Landschaftsplanung, die eine Markthalle mit Dachgarten und anschließendem Marktgreissler als Entrée zwischen Naschmarktende und Marktamt an die Kettenbrücke setzten. Ansonsten: mehr als die Hälfte der bisherigen Parkplatzfläche entsiegelt, neue Bäume, viel Grün, Wasserspiele. Eh klar – Stichwort: Hitzeinsel. Zentrum des neuen „Marktraumes“ soll eine lange Tafel für Genuss und Gemeinschaft ein, dazu eine offene Schauküche und eine Bar. Bei Bürgerinitiative und Anrainerschaft schrillen die Alarmglocken: Noch mehr Gastronomie? Wer wird sich die neuen Indoor-Stände in der Markthalle leisten können und wie sieht es mit der öffentlichen Durchgängigkeit des Naschmarktes aus? Das Volumen dieser Halle mit ihren grünen Stützen und Glastüren wird immer sicht- und spürbar bleiben, ihr Dachgarten überragt die Erdgeschosse der Wagner-Häuser. Außerdem steht sie der für das Stadtklima sehr wichtigen Frischluf…