Im Sichtbetonquader des Studio X2732 treffen in der Ausstellung „Grenzgänger“ drei künstlerische Universen aus zwei Generationen aufeinander. Die beiden gebürtigen Russen Elena Koneff, Vadim Kosmatschof und der Amerikaner Stuart Veech zeigen dort Objekte aus mehreren Jahrzehnten.
Neue Welt Straße 13: die Adresse passt zum Studio X2732, der Name klingt nach Raumschiff – oder dem ikonischen Haus E.1027 von Eileen Gray und Jean Badovici. Das Studio X2732 liegt im niederösterreichischen Steinfeld, genauer genommen in Höflein an der Hohen Wand. Von Wien aus führt der Weg in die Neue Welt über Winzendorf, Urschendorf und Willendorf, dem Ort, an dem man die berühmte Venus fand. Skulptural und archaisch.

Das Studio X2732 ist ein simpler, 8,20 Meter hoher Quader aus Betonfertigteilen mit 800m2 Grundfläche hinter einer Betonfertigteilmauer, die einen kleinen Freiraum umfasst. Natürlich für Skulpturen. In dieser Landschaft wirkt das abstrakte Stück Architektur wie vom Himmel gefallen. Es entstand während der Covid-Pandemie, Stuart Veech und Mascha Veech-Kosmatschof, die gemeinsam das Architekturbüro veechxveech bilden, haben ihn geplant. Sein Inneres birgt einen kosmischen Denkraum, in dem derzeit in der Ausstellung „Grenzgänger“ drei künstlerische Universen aufeinander treffen.
Die Arbeiten von Elena Koneff (*1939, Moskau), Vadim Kosmatschof (*1938, Kaluga) und Stuart Veech (*1964, Chicago) verbinden die alte und die neue Welt, Russland und Amerika, Skultpur, Textilkunst und Malerei. Sie eint die Erfahrung der Emigration, der Liebe zum Experiment, zur Kunst, zur Freiheit und zur Familie. Dem Fertigteilquader traut man die großzügigen Räume in seinem Inneren nicht unbedingt zu. Die 7,20 Meter hohe Ausstellungshalle öffnet sich mit hohen Glasflächen nach Westen. Dazu kommen drei Oberlichtstreifen, die sie mit Tageslicht fluten. Hier bleibt auch den großformatigen Arbeiten von Koneff, Kosmatschof und Veech noch genug Luft. Sie kommunizieren miteinander, doch sie erschlagen einander nicht.
